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Brustkrebsrisiko
Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, kann unter anderem durch genetische Veränderungen, das Alter oder hormonelle Einflüsse erhöht werden.
Was ist Brustkrebs

Brustkrebsrisiko

Eine genaue Bestimmung der Risikofaktoren für Brustkrebs ist bisher nicht möglich. Es gibt jedoch einige Faktoren, bei denen man davon ausgeht, dass sie Einfluss auf das Brustkrebsrisiko haben.

Einfluss des Alters auf das Brustkrebsrisiko

Das mittlere Erkrankungsalter für Brustkrebs liegt bei Frauen bei 64 Jahren. Demnach steigt mit zunehmendem Alter auch das Brustkrebsrisiko. Bei Frauen unter 55 Jahren liegt das Risiko für eine Brustkrebserkrankung bei etwas 30 %. Frauen zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr erkranken eher selten an Brustkrebs.

BRCA-Gene

Bei der Entstehung von Brustkrebs durch genetische Veränderungen spielen vor allem die Brustkrebs-Risiko-Gene (engl. Breast Cancer Gene) BRCA1 und BRCA2 eine entscheidende Rolle. Mutationen in den BRCA1- oder BRCA2-Genen können das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöhen. Da das Risiko einer Vererbung dieser Genmutationen recht hoch ist, können Frauen, in deren Familie Genträger bekannt sind, einen Gentest durchführen lassen. Neben diesen beiden Genen gibt es einige weitere, die Einfluss auf das Brustkrebsrisiko haben können, bisher aber noch nicht so gut erforscht sind.

Ionisierende Strahlung

Wenn der Brustbereich einer Frau in jungen Jahren mit ionisierenden Strahlen im Rahmen einer Strahlentherapie behandelt wurde, ist die Wahrscheinlichkeit, später an Brustkrebs zu erkranken leicht erhöht. Statistisch gesehen betrifft dies meist Frauen, die an einem Hodgkin-Lymphom erkrankt waren und mit einer Mantelfeld-Bestrahlung behandelt wurden. Mit dieser Therapie werden versteckte Krebszellen in Brust, Hals und den Achselhöhlen bekämpft. Diese Methode wird allerdings nicht mehr so oft angewendet wie früher, weil Ärzte das Zellgewebe so gut wie möglich schonen wollen.

Dichte der Brustdrüse ist ein Faktor für das Brustkrebsrisiko

Frauen, die ein sehr dichtes Brustgewebe haben – Ärzte sprechen von der mammografschen Dichte – haben ein fünffach höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. In diesem Fall besteht die Brust aus weniger Fett- und dafür mehr Drüsen- und Bindegewebe. Mithilfe einer Mammografie kann der Arzt die Dichte der Brust ermitteln. Die Dichte des Brustgewebes wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Eine Hormonersatztherapie zum Beispiel kann zu einer Dichterhöhung führen, eine Schwangerschaft wiederum zur Abnahme der Brustgewebsdichte.

Man unterscheidet vier Dichtegrade:

  • Dichtegrad I: Brustgewebe ist gut durchsichtig
  • Dichtegrad II: Brustgewebe ist mäßig durchsichtig
  • Dichtegrad III: Brustgewebe ist dicht
  • Dichtegrad IV: Brustgewebe ist extrem dicht

Hormonelle Einflüsse

Sowohl die körpereigenen Hormone als auch von außen zugeführte Hormone, wie zum Beispiel die Pille, können Auswirkungen auf das Brustkrebsrisiko haben. Je mehr Menstruationszyklen eine Frau in ihrem Leben hat, desto höher ist auch das Risiko für eine Erkrankung an Brustkrebs. Daher steigern ein sehr frühes Eintreten der ersten Regelblutung und eine sehr späte letzte Regelblutung bevor man in die Wechseljahre kommt das Brustkrebsrisiko.

Eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren kann bei bereits vorliegenden Brustkrebszellen, die noch nicht entdeckt wurden, das Wachstum dieser Zellen anregen. Liegen keine Brustkrebszellen vor, hat die Hormonersatztherapie keinen Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs.

Michi Jo Standl